Ganztagsbetreuung 2026: die Kinder müssen im Mittelpunkt stehen

Landesjugendring Baden-Württemberg fordert frühe Einbindung außerschulischer Partner in Ausgestaltung der Rahmenbedingungen

Stuttgart, 14.11.2022. Ab August 2026 werden nach dem Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) zunächst alle Schüler*innen der ersten Klassenstufe einen Anspruch erhalten, ganztägig gefördert zu werden. Vergangene Woche wurde eine Änderung des Schulgesetzes im Landtag beraten, das die Ganztagsbetreuung rein im Schulwesen verortet. Der Landesjugendring Baden-Württemberg sieht hier Versäumnisse, aus denen vor allem die Kinder Nachteile ziehen.

„Wir halten aus fachlichen Gründen die Übertragung der gesetzlichen Aufsicht von Einrichtungen der Ganztagsbetreuung an die Schulaufsichtsbehörden für falsch. Die Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung darf und kann im Interesse der Kinder nicht aus Schulperspektive zu deren Verlängerung konzipiert und entwickelt werden“, erklärt Claudia Ernst, stellvertretende Vorsitzende des Landesjugendrings, in einer Stellungnahme.

„Im Zentrum der Gestaltung des Ganztags müssen Kinder und ihr gelingendes Aufwachsen stehen! Der große zeitliche Umfang der Ganztagsbetreuung macht aus unserer Sicht ein qualitätsvolles, vielfältiges und von vielen Akteur*innen getragenes Angebot erforderlich, um den vielseitigen Interessen und Bedarfen von Kindern Rechnung zu tragen. Statt Schulzentriertheit ist eine sozialraumorientierte Umsetzung der Ganztagsbetreuung notwendig“, so Ernst weiter. Der Landesjugendring stehe als Partner für die weitere Ausgestaltung zur Verfügung.


Die Eckpunkte der Sozialraumorientierten Ganztagsbetreuung wurden am Samstag von den Jugendverbänden bei der Vollversammlung des Landesjugendrings beschlossen: Das Positionspapier „Gelingensfaktoren der Ganztagsbetreuung in Baden-Württemberg aus Sicht der Jugendverbände“ findet sich online unter https://ljrbw.de/positionen.

Der Landesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft von 32 Jugendverbänden auf Landesebene und von den Orts-, Stadt- und Kreisjugendringen. Er vertritt darüber hinaus die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg.

Verantwortlich: Claudia Ernst (stellvertretende Vorsitzende)