Positionen der DBJR-Vollversammlung: Der Jugend ihren Raum geben.

Migration, Inklusion, Energiewende und Kampf gegen Frauenhass im Netz waren weitere Themen

Dieser Artikel ist am 2.11. beim Deutschen Bundesjugendring erschienen: https://www.dbjr.de/artikel/ergebnisse-der-95-vollversammlung

Im Leitantrag des DBJR-Vorstandes wird die Lage der Jugend während einer multiplen Krise skizziert. In der Position betonen die Jugendverbände und Jugendringe im Deutschen Bundesjugendring, dass Jugend eine eigenständige Lebensphase ist, in der junge Menschen besondere Herausforderungen bewältigen. Kinder und Jugendliche handeln selbstbestimmt, übernehmen Verantwortung und engagieren sich. Daraus folgt: Die Aufgaben der Gesellschaft und Politik sind es, Jugendliche und junge Menschen in ihrer Rolle als gesellschaftlich handelnde Akteure ernst zu nehmen, zu stärken und – mit ihnen zusammen – einen verlässlichen Rahmen zu schaffen, um mit den vielfältigen Veränderungen und Einflüssen umgehen zu können.

Was jedoch Realität ist: Ihre Themen und Bedarfe kommen in den Aushandlungsprozessen der Gesellschaft selten vor. Das muss sich ändern. Zum guten Aufwachsen braucht Jugend materielle, soziale und ökologische Sicherheit, damit sie mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann. Die Position kann man hier nachlesen: Der Jugend ihren Raum geben

Solidarisierung mit Protesten in Iran

Das Parlament der Jugendverbände und Jugendringe ging in einem Antrag auf die aktuelle Lage im Iran ein. Der Bundesjugendring verurteilt willkürliche Verfolgungen, Verschleppungen und Ermordungen von Menschen, die brutaler werdenden Gewaltexzesse und tausendfachen Festnahmen durch iranische Sicherheitskräfte. In der Position heißt es: „Wir erklären uns solidarisch mit den Protestierenden und Streikenden im Iran, die ihr Leben riskieren, um für Selbstbestimmung, die Sichtbarkeit von Frauen, die Umsetzung der Menschenrechte und gegen patriarchale Herrschaftslogiken kämpfen.“ Zur Position: Jin, Jiyan, Azadî

Weitere Positionen

Nach guten Debatten beschlossen die mehr als 100 Delegierten Positionen zur Inklusion in Jugendverbandsarbeit und Gesellschaft, zu einer zeitgemäßen Migrationspolitik, zu mehr Demokratie in der Schule, zur Bekämpfung von Hasse und Hetze – insbesondere gegenüber Frauen – im Netz, zu einer schnelleren Energiewende und zu einem starken EU-Lieferkettengesetz. Ein Antrag zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Jugend(verbands)arbeit zielte darauf ab, Informations- und Austauschformate zu schaffen sowie notwendige Unterstützung für Bedarfe zu organisieren.