Unsere Vision für die Landtagswahl 2026

…und die Legislatur des Landtags BW von 2026 bis 2031

Wenn es nach uns ginge: wie würde das Baden-Württemberg der Zukunft aussehen? Diese Frage treibt uns im Landesjugendring tagtäglich um – und darüber diskutieren wir ständig, mit jungen Menschen, mit Politiker*innen, Fachkräften aus Verwaltung und Jugendarbeit und weiteren Gesprächspartner*innen.

Unser Baden-Württemberg ist eines, in dem alle Kinder und Jugendlichen unter kinder- und jugendgerechten Lebensbedingungen in einer demokratischen Gesellschaft aufwachsen können – sicher, respektiert und wertgeschätzt. Ein wichtiger Grundpfeiler, um dieses Ziel zu erreichen, sind die Jugendverbände und Jugendringe. Unsere Forderungen an die zukünftige Landesregierung, die die Vollversammlung am 10. Mai beschlossen hat, dienen diesem Ziel. Nehmt die Vision mit in eure Strukturen, diskutiert sie mit Freund und Feind und kommt mit uns bei einer der kommenden Gelegenheiten in den Austausch.

Aufruf an unsere Mitglieder: Eure Bilder für unsere gemeinsamen Forderungen

Wir, Vorstand und Geschäftsstelle, wollen den Forderungen aus dem Visionsantrag Nachdruck verleihen. Deswegen rufen wir unsere Mitglieder auf, uns Bilder und/oder Videos zu schicken. Diese nutzen wir für die Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld der Landtagswahl gedruckt, im Web und auf Instagram*.

Die Bilder können z. B. eure Arbeit illustrieren: Freizeiten, Jugendleiter*innen-Schulungen, Seminare o. ä. Oder sie können kreativ die Forderungen aufgreifen, z. B. eine bildliche Darstellung einer Demokratiewerkstatt.

Wenn ihr Fragen dazu habt, wendet euch an Karoline: gollmer@ljrbw.de | 0711 16447-42.

*Eure Bilder sind euer Eigentum! Der Nutzung unserer Profil-Inhalte für das meta-KI-Trainingsprogramm haben wir widersprochen.


Der Beschluss der Vollversammlung am 10.5.2025

Weiter zum Begründungstext mit den Einzelforderungen

In Baden-Württemberg leben etwa 11 Millionen Einwohner*innen. Rund 3 Millionen von ihnen sind unter 27 Jahren. Der Landesjugendring hat für die nächste Legislatur des Landtags in Baden-Württemberg von 2026-2031 drei Leitvisionen formuliert, um ihre Interessen gegenüber der Landespolitik zu vertreten.

Wenn wir als Gesellschaft die Bedürfnisse und Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ernst nehmen und in unsere Entscheidungen einbeziehen, legen wir den Grundstein für eine stärkere, gerechtere und zukunftsfähige Demokratie für alle. Was gut für junge Menschen ist, kommt letztlich allen zugute, heute und in Zukunft.

1. Jugendgerechtes Baden-Württemberg

Als Landesjugendring streben wir ein Baden-Württemberg an, das sich an den Bedürfnissen junger Menschen misst und ihnen eine nachhaltige Lebensperspektive bietet.
Eine Politik, die junge Menschen in den Mittelpunkt stellt, kommt der gesamten Gesellschaft zugute. Eine kinder- und jugendgerechte Politik stärkt nicht nur junge Menschen, sondern auch die Demokratie, fördert Chancengerechtigkeit und trägt zur Gestaltung einer solidarischen Gesellschaft bei.

Junge Menschen sind vielfältig in ihren Hintergründen, Identitäten und Lebensentwürfen. Durch eine jugendgerechte Politik, die diese unterschiedlichen Lebensrealitäten anerkennt und Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Individualität fördert, entsteht eine vielfältige und inklusive Gesellschaft.

Politik muss junge Menschen ernst nehmen, ihnen Verantwortung übertragen und sie in die Gestaltung unserer Gesellschaft einbeziehen. So werden die Grundsteine für eine lebenswerte, gerechtere und zukunftsfähige Gesellschaft für Baden-Württemberg gelegt.

Kinder und Jugendliche sollen überall in Baden-Württemberg gute Lebensbedingungen vorfinden. Daher fordern wir für unser jugendgerechtes Baden-Württemberg:

  • Angebote für junge Menschen, die ihrer Vielfalt gerecht werden und ihnen gleiche Chancen bieten
  • Selbstbestimmte, kostenlose Mobilität für junge Menschen schaffen
  • Förderung von jungem Wohnen und die Umsetzung des bestehenden Förderprogramms
  • Junge Menschen in Gesetzgebungsverfahren beteiligen
  • Ganztag vom Kind aus denken
  • Ehrenamtskarte jugendfreundlich einführen
  • bestehende Freiwilligendienste ausbauen statt ein Pflichtjahr anstreben
  • junge Zivilgesellschaft sichtbar machen und aktiv fördern
  • mentale Gesundheit junger Menschen stärken
  • Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Grundlage allen Handelns sehen
  • Verbesserung der Ausbildungsqualität durch stärkere Kontrolle und Unterstützung der Betriebe
  • Einführung und Sicherstellung einer bundesweit einheitlichen, existenzsichernden Mindestvergütung für Auszubildende sowie die Einhaltung der täglichen Höchstarbeitszeit von acht Stunden.

2. Wir sind Werkstätten der Demokratie

„Demokratie braucht Bürgerbeteiligung, Meinungsaustausch und transparente Entscheidungen. Sie sind das beste Mittel gegen Politikmüdigkeit und Demokratieverdrossenheit.“ Wolfgang Schäuble, ehem. Bundestagspräsident

Eine demokratische Gesellschaft, die junge Menschen aktiv beteiligt und Demokratie als Lebensform[i] begreift, ist eine demokratische Gesellschaft, die sich selbst stärkt.
Junge Menschen sind nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart. Wir fördern eine lebendige und starke demokratische Kultur, wenn wir ihnen Raum geben, sich zu engagieren, ihre Perspektiven einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. So kann langfristig sichergestellt werden, dass junge Menschen sich als Teil des demokratischen Prozesses begreifen. Die Selbstwirksamkeit in der Teilhabe fördert politisches Interesse und stärkt das Vertrauen in politische Strukturen und staatliche Institutionen.

Der Landesjugendring sowie seine Mitgliedsorganisationen verstehen sich, wie der Deutsche Bundesjugendring es treffend formuliert hat, als „Werkstätten der Demokratie“. Konkret heißt das, dass der Landesjugendring und seine Mitgliedsorganisationen durch ihren Bildungsaspekt und ihre politische Dimension gelebter Ort für eine demokratische Zivilgesellschaft sind.

Kinder und Jugendliche machen in einer Jugendgruppe im Jugendverband oder Jugendring ständig partizipative Erfahrungen, bei denen sie Eigenverantwortung, Selbstwirksamkeit und Mitbestimmung erleben. Sie leisten so einen Beitrag zu einer von demokratischen Werten geprägten Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung – für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. In Jugendendverbänden wird Demokratie gelebt und gelernt.

Daher stehen wir:

  • für ein demokratisches Baden-Württemberg
  • für gelebte demokratische Prinzipien, wie sie in den Jugendverbänden und -vereinen gelebt und gelernt werden
  • für eine inklusive Haltung und die Reflexion demokratischer Prozesse
  • für den Einsatz für die Interessen der jungen Menschen und Einstehen für eine solidarische Gesellschaft
  • gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus.

3. Starke Strukturen für eine starke Kinder- und Jugendarbeit

Baden-Württemberg ist das „Ehrenamts-Länd“ und soll es auch bleiben. Gerade im kritischen Jahrzehnt für das Ehrenamt in der Jugendarbeit[ii] braucht es eine Struktur, die diesem entgegenwirkt, um die vielfältigen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in den Sozialräumen der jungen Menschen stattfinden zu lassen.

Auch die Zugangsmöglichkeiten zum Ehrenamt dürfen nicht davon abhängig sein, in welchem Sozialraum die Kinder und Jugendliche aufwachsen – sie müssen für alle jungen Menschen stimmen!

Eine hauptamtliche Grundstruktur von der Orts- bis zur Landesebene hilft engagierten jungen Menschen bei den vielen administrativen Aufgaben, die mit den Angeboten der Jugend(verbands)arbeit einhergehen. Außerdem können so gezielt Bildungsangebote für das Ehrenamt gemacht werden und dieses immer weiter qualifiziert werden.
Lebendiges Ehrenamt wird durch Hauptamt gestützt und gleichzeitig gestärkt. Mit einer solchen personellen Infrastruktur für die Kinder- und Jugendarbeit kann auch der aufsuchende Ansatz gestärkt werden. Gleichzeitig wird die Selbstwirksamkeit junger Menschen erhöht. Gerade die kommunalen Jugendringe und der Landesjugendring agieren in dieser Struktur als Fach- und Servicestellen für junges Engagement. Die Rahmenbedingungen und Hilfsstrukturen für junges Engagement müssen zukunftsfähig sein und entsprechend ausgestattet werden.

Das Fundament für tragfähige Strukturen bietet der Landesjugendring als der Ansprechpartner für die Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Baden-Württemberg. Daher fordern wir als Landesjugendring für ein strukturell gestärktes „Ehrenamts-Länd“:

  • Zusicherung des Bündnisschutzes für die Legislatur 2026-2031
  • Erhalt und Modernisierung von Jugendbildungsstätten und Zeltplätzen
  • Erhöhung und Dynamisierung der Institutionellen Förderung als Strukturförderung der Kinder- und Jugendarbeit
  • Entbürokratisierung der Förderung von Jugenderholungs- und Jugendbildungsmaßnahmen
  • Investitionen in die digitale Infrastruktur der Kinder und Jugendarbeit
  • Novellierung des Freistellungsgesetzes.

[i] Zitat: Dewey, John (1930) Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. Breslau

[ii] 46 % der baden-württembergischen Bevölkerung sind ehrenamtlich engagiert, damit ist BW Spitzenreiter bei der Engagementquote. Ein freiwilliges Engagement zu beginnen, können sich 82,4% der Nicht-Engagierten zwischen 14 und 29 Jahren vorstellen.
[A
us dem „Länderbericht zum Deutschen Freiwilligensurvey 2019“, S. 137.
Weiterführend auch „Vierter Engagementbericht der Bundesregierung – Zugangschancen zum freiwilligen Engagement“, und Kommentierung aus Sicht der Jugendverbände vom Bundesjugendring zum Vierten Engagementbericht „Zugangschancen zum freiwilligen Engagement“]
In Baden-Württemberg gab es 2000 noch knapp 2,46 Millionen unter 21-Jährige. Bis zum Jahr 2020 verzeichnete diese Gruppe eine prozentuale Veränderung von -9 % (2,23 Millionen unter 21 Jahren).
[Aus: „Soziale Handlungsfelder im demografischen Wandel“, S. 6.]

Begründungstext: die Forderungen im Einzelnen

Jugendgerechtes Baden-Württemberg

Baden-Württemberg unterstützt Angebote für junge Menschen, die ihrer Vielfalt gerecht werden:

  • Jugendliche und junge Erwachsene bekommen mehr Platz im öffentlichen Raum durch altersgerechte und zielgruppenbestimmte Frei- und Schutzräume.
  • Das Land investiert in die Zukunft junger Menschen und die Rahmenbedingungen ihres guten Aufwachsens:
    • Die Kinder- und Jugendhilfe wird inklusiv ausgebaut.
    • Durch psychosoziale Grundversorgung und Stärkung der Präventionsarbeit (u.a. gegen sexuellen Missbrauch und anderen Gewalterfahrungen sowie Drogenkonsum und andere Gesundheitsrisiken) wird Jugendgefährdungen begegnet.
    • Die Rahmenbedingungen ihrer Schullaufbahn werden für mehr Bildungsgerechtigkeit verbessert.
    • Verbesserung der Unterstützungsangebote für finanziell schwächer gestellte junge Menschen.

Baden-Württemberg kümmert sich um die Mobilität für junge Menschen:

  • Die Orte der Jugendarbeit werden beim Ausbau des ÖPNV besser angebunden.
  • Das D-Ticket JugendBW wird weiterhin vom Land finanziert.
  • Für einfache Mobilität im ganzen Land werden die Verkehrsverbünde zusammengeführt.
  • Der Ausbau von Radwegen berücksichtigt insbesondere die Wegbeziehungen junger Menschen.

Baden-Württemberg beteiligt junge Menschen an Gesetzgebungsverfahren:

  • Es wird eine wirksame, zielgruppensensible Jugendbeteiligung auf Landesebene verankert.
  • Im Land werden Entwürfe von Gesetzen und Verordnungen vorab auf ihre Auswirkungen für junge Menschen überprüft. Dieser Jugendcheck wird im weiteren Gesetzgebungsverfahren berücksichtigt.

Baden-Württemberg denkt den Ausbau des Ganztags in Schule und Betreuung vom Kind aus:

  • Im Mittelpunkt des Ganztagsausbaus stehen die Kinder mit ihren Bedürfnissen. Die Kinder werden deshalb an der Ausgestaltung des Rechtsanspruchs beteiligt.
  • „Um als Kind groß zu werden, braucht es ein ganzes Dorf“ – Kinder sollen in ihrem Sozialraum – auch im Stadtquartier aufwachsen und ihren Lebensraum außerhalb der Schule entdecken.
  • In den Rechtsanspruch auf Ganztag werden die vielfältigen non- formalen Bildungs- und Betreuungsangebote der Jugendverbände und Jugendringe als außerschulische Partner einbezogen und bedarfsgerecht finanziert.
  • Als Grundlage und zur Qualitätssicherung wird das Land eine Rahmenvereinbarung zum Ganztag mit den außerschulischen Partnern schließen.
  • Beim Ausbau des Ganztags wird auf Frei- und Rückzugsräume für Kinder geachtet.
  • Ferien bleiben schulfreie Zeit! Ferien sind subsidiär den Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit vorbehalten.
  • Es wird eine landesweite Plattform zu Ferienangeboten für Kinder und Jugendliche aufgebaut.

Baden-Württemberg wird die Ehrenamtskarte jugendfreundlich umsetzen:

  • Die Ehrenamtskarte wird landesweit verfügbar sein. Sie kann unabhängig vom Wohnort überall in einem niederschwelligen, digitalen Verfahren beantragt werden.
  • Die Ehrenamtskarte wird als digitale Karte bzw. App auf dem Handy ausgestellt.
  • Das Land finanziert attraktive Benefits der Ehrenamtskarte für junge Menschen:
  • die Ehrenamtskarte in Verbindung mit Juleica gilt als das D-Ticket JugendBW.
  • Carsharing und Bikesharing werden für junge Ehrenamtliche bezuschusst.
  • Über die Ehrenamtskarte erhalten Jugendgruppen als Wertschätzung attraktive Angebote.
  • Im Rahmen der Ehrenamtskarten werden regionalisierte Angebote vor Ort ermöglicht.

Baden-Württemberg wird die Freiwilligendienste ausbauen, statt ein Pflichtjahr anzustreben:

  • Im Rahmen der Freiwilligendienste sorgt das Land für eine auskömmliche Bezahlung von Freiwilligendienstleistenden.
  • Freiwillige, die für ihren Dienst aus dem Elternhaus ausziehen, sollen finanzielle Unterstützung erhalten.
  • Träger, die Wohnraum bereitstellen, sollen dafür gefördert werden.

Baden-Württemberg macht die junge Zivilgesellschaft sichtbar und fördert sie aktiv:

  • Das Land sichert die Stellung der Jugendverbände und Jugendringe in der Interessensvertretung junger Menschen.
  • Das Land beteiligt in allen Entscheidungsprozessen die Jugendverbände und Jugendringe.

Baden-Württemberg stärkt die mentale Gesundheit junger Menschen:

  • Das Land sichert den Zugang zu Präventions- und Interventionsangeboten für alle jungen Menschen.
  • Das Land fördert Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich mentale Gesundheit für die Zielgruppe der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit.
  • Das Land unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit bei der Entwicklung eines Tool-Kits für die Kinder- und Jugendarbeit.
  • Es wird eine Servicestelle in Form eines Netzwerkes mit Expert*innen zum Umgang mit psychischen Erkrankungen in Einrichtungen und Aktivitäten, insbesondere Ferienfreizeiten, der Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut.
  • Es wird ein Förderprogramm für eine Qualifizierung junger Menschen im Peer-to-Peer Ansatz (Ähnlich wie Schulsanitätsdienst) eingerichtet.

Baden-Württemberg macht Nachhaltigkeit und Klimaschutz zur Grundlage allen Handelns des Landes:

  • Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes werden klimagerecht und jugendorientiert in Baden-Württemberg eingesetzt.
  • Das Land sieht den menschengemachten Klimawandel und setzt ein Sofortprogramm zur Erreichung der Klimaziele 2040 um. In allen großen Emissionsbereichen müssen ambitionierte Klimaschutzziele und -pläne Realität werden.
  • Das Land setzt sich für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ein, regional und global.
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird breiter gedacht und besser gefördert:
    • erfolgreiche Bildungsprojekte in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit müssen in eine Regelförderung überführt werden.
    • Die Landesregierung schafft Anreize, dass BNE an Hochschulen, in Aus- und Weiterbildungen, sowie an außerschulischen Lernorten thematisiert wird.
  • Die Förderung des Landes von Maßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit muss eine soziale und ökologische Beschaffung ermöglichen.

Die Jugendverbände und Jugendringe sind Werkstätten der Demokratie

Die Jugendverbände und Jugendringe stehen ein für ein demokratisches Baden-Württemberg.

  • Das Land verpflichtet sich, den politischen Bildungsauftrag der Kinder- und Jugendarbeit als außerschulische Bildungsorte für Demokratie sicherzustellen.

Die Jugendverbände und Jugendringe leben demokratische Prinzipien vor und vermitteln sie jungen Menschen.

  • Das Land unterstützt erlebbare Demokratiebildung der Kinder- und Jugendarbeit durch geeignete Förderprogramme.

Die Jugendverbände und Jugendringe stehen für eine inklusive Haltung und die Reflexion demokratischer Prozesse.

  • Das Land sorgt für eine krisensichere Verstetigung der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung und der Landeszentrale für politische Bildung.

Die Jugendverbände und Jugendringe setzen sich für die Interessen der jungen Menschen ein und stehen für eine solidarische Gesellschaft.

  • Das Land sichert und stärkt die Interessenvertretung junger Menschen durch Jugendverbände und Jugendringe als überparteiliche jugendpolitische Interessensvertretung nach § 12 SGB VIII.

Die Jugendverbände und Jugendringe treten Rechtsextremismus und Rechtspopulismus entgegen.

  • Das Land positioniert sich klar gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus.

Starke Strukturen für eine starke Kinder- und Jugendarbeit

Baden-Württemberg sichert den Bündnisschutz der Kinder- und Jugendarbeit für die Legislatur 2026-2031.

Das Land sorgt für den Erhalt und die Modernisierung von Jugendbildungsstätten und gemeinsame Übernachtungs- und Freizeitstätten, durch geeignete Förderung oder Investitionsprogramme.

Räume in öffentlicher Hand werden der Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung gestellt.

Das Land erhöht und dynamisiert die Institutionelle Förderung sowie die Förderung der Bildungsreferent*innen-Stellen als Strukturförderung der Kinder- und Jugendarbeit.

Baden-Württemberg fördert die außerschulische Jugendbildung der Jugendverbände sowie ihre Angebote zur Jugenderholung unbürokratisch:

  • Das Land digitalisiert die Verfahren zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit durchgängig.
  • Das Land macht die Abwicklung der Jugendförderung zum Vorbild bürokratiearmer Landesverwaltung.

Baden-Württemberg investiert in die digitale Infrastruktur der Kinder und Jugendarbeit:

  • Das Land richtet eine Förderlinie für den digitalen Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit (Software, Hardware, Infrastruktur) ein.
  • Das Land fördert die Qualifizierung im Bereich der Medienkompetenz.

Das Freistellungsgesetz wird novelliert:

  • Das Land sichert die bezahlte Freistellung für ehrenamtliches Engagement gesetzlich.
  • Auszubildende und Studierende werden im Gesetz Arbeitnehmer*innen gleichgestellt.
  • Es wird eine länderübergreifende Lösung für die „Grenzgänger*innenproblematik“ geschaffen.
  • Das Land entwickelt eine Werbestrategie, um das Gesetz bei Unternehmen, Behörden und in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
  • Das Land macht das Ehrenamt in der Kinder- und Jugendarbeit positiv sichtbar, indem es Arbeitgeber auszeichnet, die das Engagement ihrer Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv befördern.